Beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung kommt es zu einer Bonitätsprüfung durch die PKV. Hat man negative Merkmale bei der Schufa oder der Creditreform zum Zahlungsverhalten der Vergangenheit, so stellt sich die Frage: Kann ich eine PKV trotz Schufa bekommen? Die Antwort lautet: Nein.
PKV trotz Schufa ist für die private Krankenversicherung nicht möglich. Denn eine PKV wird einen säumigen Beitragszahler nie mehr los und muss dennoch ein Leben lang Leistungen erbringen. Werden PKV-Beiträge nicht mehr bezahlt, so erfolgt per Gesetz ein Tarifwechsel in den Notlagentarif (NLT) mit sehr günstigen Beiträgen. Werden auch diese kleinen PKV-Beiträge nach dem Tarifwechsel nicht bezahlt, so muss die PKV dennoch nach den Leistungen im Notlagentarif leisten. Und das ggf. Jahrzehnte bis zum Tod des Versicherten. Deshalb kommt für eine private Krankenversicherung eine PKV trotz Schufa nicht in Frage. Übrigens wird bei einem neuen Vertrag nicht nur der Versicherungsnehmer überprüft, sondern auch eine neue versicherte Person.
Eine Ausnahme ist der Basistarif für Menschen ohne Krankenversicherung. Hier muss der zukünftige Kunde aber der PKV zuzuordnen zu sein, d.h. die letzte Krankenversicherung muss bei der PKV bestanden haben. Zusätzlich könnte der Zugang zur PKV trotz Schufa für Beamte im Rahmen der Öffnungsklausel möglich sein.
Für Bestandskunden der PKV ist ein negativer Schufa-Eintrag nach dem Versicherungsbeginn kein Problem, der Vertrag ist unkündbar und alle erworbenen Rechte bleiben erhalten. Aus dem Notlagentarif ist eine Tarifoptimierung mit einem PKV-Tarifwechsel nach § 204 VVG nicht möglich. Nach der Beendigung des Notlagentarifs stehen auch bei schlechter Schufa (in der Regel) alle Tarife für einen Tarifwechsel offen.
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