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Besser privat versichert? Teil 1: Versicherungsleistung

Das Wichtigste vorab:

  • GKV-Versicherte sterben wegen der Leistungen ihrer Kasse nicht früher als PKV-Kunden

  • Die Leistungsunterschiede zwischen GKV und PKV sind dennoch groß

  • Einige Unterschiede im Versicherungsumfang können für Patienten relevant werden


 

 

Stationäre Krankenhausleistungen:

Viele Krankenhäuser bieten allen Patienten ein Zweibettzimmer, das Einbettzimmer ist oft nicht im Angebot. Die Behandlung (OP und Visite) durch den Chefarzt galt vor 30 Jahren als ein Muss. Heute bevorzugen viele Privatpatienten den Oberarzt oder den diensthabenden Arzt.

 

Zahnärztliche Leistungen:

Zahnbehandlung und Kieferorthopädie für Kinder sind gut durch die GKV abgesichert. Anders ist das beim Zahnersatz. Menschen ohne PKV oder PKV-Zusatzversicherung zur GKV mit kleinem Einkommen ist dieser Umstand häufig am Gebiss anzusehen.

 

Ambulante Versicherungsleistungen beim Arzt in der Praxis:

Grundsätzlich sind die Versicherungsleistungen der GKV ausreichend. Zuzahlungen zu zahlreichen wichtigen Vorsorgeuntersuchungen und Blutuntersuchungen sind unabdingbar. Bei wichtigen oder sehr teuren Medikamenten wird u.U. von der GKV in bestimmten Situationen trotz ärztlicher Verordnung nicht oder spät geleistet. Wenn das auch nur Ausnahmen sind, so möchte doch niemand von so einer Ausnahme betroffen sein.

Am Quartalsende sind die von der Kasse dem einzelnen Arzt vorgegebenen Budgets meist am Limit. Der Arzt haftet gegenüber der GKV für die Einhaltung mit seinem Geld. Verordnungen und Behandlungen können deshalb zeitlich verschoben werden.

 


 

Besser privat versichert? Teil 2: Versicherungsbeitrag

 

Das Wichtigste vorab:

  • Für Berufstätige und Rentner mit kleinem Einkommen ist die GKV günstiger als die PKV

  • Wer über der Beitragsbemessungsgrenze verdient, mindestens 20 Jahre innerhalb einer PKV versichert ist und eine Rente über dem Durchschnitt erhält, ist in der Regel in der PKV günstiger versichert als in der GKV


 

Angestellte in der PKV:

Die Pflichtversicherungsgrenze der gesetzlichen Krankenkasse bildet sozusagen Gehaltsgruppen. Wer in der privaten Krankenversicherung ist, verdient automatisch mehr als der Durchschnitt und hat dann auch eine höhere Rente als der Schnitt aller Versicherten. Kommt zur gesetzlichen Rente noch ein privater Rentenanteil hinzu und besteht die PKV seit mindestens 20 Jahren innerhalb einer Versicherung, so sind genügend PKV-Altersrückstellungen gebildet. Auch als Rentner ist der Angestellte in der PKV günstiger versichert. Das gilt ebenfalls für PKV-Kunden mit Kindern, die müssen sich nach der Schule selbst versichern und fallen aus der PKV des Elternteils heraus.

Sollte der Versicherungsbeitrag der privaten Krankenversicherung über den Höchstbeitrag der GKV (2018: 810 EURO) hinausgehen, so bestehen sehr gute Aussichten die Beiträge durch die kostenlose PKV-Tarifoptimierung mit dem kostenlosen PKV-Tarifwechsel gem. § 204 VVG abzusenken.

 

Selbstständige und Freiberufler in der PKV:

Selbstständige und Freiberufler können sich auch bei kleinen Einkommen privat krankenversichern. Hier fehlt also der Automatismus der Relation von Einkommenshöhe zum Versicherungsstatus. Deshalb ist Vorsicht angesagt. Mit einer guten Ausbildung und/oder einem guten Einkommen und mit der entsprechenden Altersvorsorge ist die PKV während des gesamten Lebens günstiger als die GKV. Kann man das nicht richtig einschätzen, ist die GKV wahrscheinlich die bessere und günstigere Alternative.

Bei Selbstständigen PKV-Kunden greifen ebenfalls die verbraucherfreundlichen Regeln des § 204 VVG. Der kostenlose PKV-Tarifwechsel kann die Beiträge erheblich absenken.

 

Fazit: Ob eine PKV besser und günstiger als eine GKV ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es ist jeweils eine Einzelfallprüfung zur Beantwortung erforderlich.